Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos...
Ist man glücklicher, wenn man Fahrrad fährt?
Ich sage ganz deutlich: Ja!
Ich gehe sogar weiter: „Rennradfahren ist wie ein Mini-Urlaub.“
Aber ich fange mal weiter vorne an...
Das Fahrrad spielte schon immer eine wichtige Rolle...
Ich fahre eigentlich schon immer Fahrrad: Citybikes, Mountainbikes, Trekkingbikes, E-Bikes- eigentlich alle Arten von Bikes. Wichtig waren mir immer landschaftlich schöne und ruhige Strecken zum Entspannen. Ich war auch immer zügig unterwegs- aber es ging mir nie um den Geschwindigkeitsrausch, sondern um den Spaß. Den Rennradsport habe nie großartig beachtet, Rad fahren auf einer Straße (mit viel Autoverkehr) schien mir wenig reizvoll. Mein Mann fährt seit Jahrzehnten regelmäßig mit seinem Rennrad und ist dank Radliteratur und viel Fahrpraxis immer up to date. Irgendwie hatte ich jede Menge Klischees über diese Männerdomäne Radsport im Kopf. Auch diese ganzen technischen Besonderheiten zur Schaltung, Ritzel und Durchschnittsgeschwindigkeit haben mich eher abgeschreckt, wenn ich mal Fachsimpelgespräche von Männern über Rennradfahren mitbekam :-)
Wie die Begeisterung wuchs...
Dann kamen die Gravelbikes auf den Markt. Diese Bikes mit Profilreifen und die vielseitige Nutzung, also die Möglichkeit abseits der Straßen auch Feld- und Schotterwege zu fahren, lockten mich. Also habe ich mich näher mit den Bikes beschäftigt- habe sehr viel gelesen und bin einige Bikes Probe gefahren. Das Angebot an Gravelbikes war ja mittlerweile sehr umfangreich, aber in kleiner Rahmengröße (XS für 1,63m) eine echte Herausforderung. Also musste ich zunächst mal die Geometriedaten notieren und meine Abmessungen (Körpergröße, Arm- und Beinlänge) zum Vergleich nehmen. Ich sammelte immer mehr Wissen- wirklich ein Studium für sich diese ganze Materie. Es kamen viele Themen hinzu- sehr komplex vor allem das Thema Schaltung. Nach und nach entwickelte ich große Freude und sammelte immer mehr Radwissenshäppchen. Mit Lust auf mehr...
Von der Theorie in die Praxis...
Schnell kam auch die Frage auf, ob ich „normal“ oder mit Klickpedalen fahren will. Als Gründe für die höhere Effizienz der Klickpedale wurde von Fachleuten und Fachliteratur behauptet, dass die feste Verbindung zwischen Schuhen und Pedalen für eine bessere Kraftübertragung sorgt. Und das auch während der Aufwärtsbewegung beim Pedalieren Kraft aufs Pedal gebracht werden kann, wenn man das Bein aktiv hochzieht. Das wollte ich praktisch testen. Ich habe mir Pedalen gekauft, die auf einer Seite mit normalen Schuhen fahrbar sind und auf der anderen Seite ein SPD-System (es gibt noch mehr Systeme) besitzen. Ich freute mich also auf die erste Fahrt. Aber ich hatte ein bisschen Respekt vor dem Ausklicken beim Absteigen. Ich bin daher anfangs sehr vorausschauend gefahren (noch mehr als sonst). Immer wieder habe ich das Prozedere „Ein- und Ausklicken“ auf einsehbarer freier Strecke probiert und siehe da, es funktionierte einwandfrei. Man muss es nur üben. Und was soll ich sagen? Mit den sogenannten „Klickies“ fährt es sich besser, da der Fuß die optimale Position auf den Pedalen hat. Ich habe das Gefühl, dass ich deutlich besser und „runder“ in die Pedale treten kann. Ohne Klickpedalen bin ich immer zu sehr auf Spitze gefahren und dann taten die Füße nach kurzer Zeit weh.
Mittlerweile habe ich eine richtige Technik-Affinität entwickelt. Der Umgang mit dem Bike-Werkzeug ist mittlerweile normale Übung. Sattel und Pedalen anbauen oder Laufrad und Schlauch wechseln geht ganz leicht- einfach mal probieren.
Ausfahrten in der Gruppe...
Ich hatte viele Fragen: gibt es Vorteile in der Gruppe? Macht es mehr Spaß gemeinsam? Ja, beides. Beim Fahren an vorderster Position gibt es einen richtigen Adrenalinschub. Wenn man sich nach hinten durchreichen lässt und im Windschatten mit fahren kann, kann man sich entspannen. Radfahren in der Gruppe ist wie ein Crashkurs in Sachen Teamwork. Das gemeinsame Ziel ist wichtig und ist die Basis. Denn es gibt bei der Radausfahrt oft ganz unterschiedliche Erwartungen. Will man die Strecke unbedingt in einer bestimmten Zeit schaffen oder will man die Landschaft erkunden? Also unbedingt vorher abstimmen. Probiert es aus. In der Gruppe kann man sich gegenseitig motivieren, das gefällt mir.
Ich kann nur jeder Anfängerin raten, sich vor den Ausfahrten mit der Theorie auseinander zu setzen. Die drei Kontaktpunkte Sattel, Lenker und Pedalen müssen passen. Und dann langsam praktisch starten und optimieren, wenn etwas nicht passt. Man (Frau) braucht Geduld und Mut.
Mein Motto: "Traut Euch. Alles kann, nichts muss!“
Entdecke die Welt des Radsports mit anderen Frauen, erweitere Dein Wissen, verbessere Deine Fähigkeiten und erlebe die Faszination des Radfahrens in einer einzigartigen Umgebung.
Werde Teil der Frauenpower im Rennradsport!
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